Vortrag (20 Min., 5 Min. Diskussion, 5 Min. Raumwechsel)
Ein Einblick in die Herstellungsprozesse von TiAl-Leichtmetalllegierungen mit in situ Synchrotron Charakterisierung
Mittwoch (18.09.2019) 15:00 - 15:30 Uhr Palaiszimmer Bestandteil von:14:30 | Vortrag (20 Min., 5 Min. Diskussion, 5 Min. Raumwechsel) | Fortschritte in der Magnesium-Technologie: Nano-Komposite, neue Prozesse und Korrosionsschutzkonzepte für optimierte Bauteile 1 | Prof. Dr. Karl Ulrich Kainer |
15:00 | Vortrag (20 Min., 5 Min. Diskussion, 5 Min. Raumwechsel) | Ein Einblick in die Herstellungsprozesse von TiAl-Leichtmetalllegierungen mit in situ Synchrotron Charakterisierung 1 | Prof. Dr. Florian Pyczak |
TiAl-Legierungen sind ein typisches Beispiel dafür, dass hochentwickelte moderne Leichtmetalllegierungen zunehmend komplexer in ihrer chemischen Zusammensetzung und Phasenzusammensetzung werden. Entsprechend ist zu einem vollständigen Verständnis des Werkstoffverhaltens eine gründliche Charakterisierung des Materials unabdingbar, um gezielt Legierungen und Prozesse weiter entwickeln zu können. Dies ist allerdings dadurch erschwert, dass viele Herstellungsprozesse sowie z.T. auch der Einsatz bei erhöhten Temperaturen stattfinden und deswegen eine Charakterisierung bei diesen Temperaturen sowie evt. unter anderen äußeren Einflussgrößen, wie aufgebrachten mechanischen Spannungen, erfolgen müsste.
Der Beitrag zeigt an Beispielen verschiedener Herstellungsprozesse von TiAl-Legierungen, dass dies durch die Nutzung von in situ Probenumgebungen in Kombination mit hochenergetischer Röntgenbeugung, wie sie an Synchrotronquellen durchgeführt werden kann, möglich ist. Dabei werden einfache Szenarien, wie die Bestimmung der Phasenzusammensetzung bei der Auslagerungstemperatur einer Wärmebehandlung, aber auch komplexe Prozesse, wie die Analyse der Texturentwicklung während eines Umformprozesses oder die Beobachtung der Erstarrung in einem Diffusionslötverfahren, präsentiert. Allen ist gemein, dass Phasenzusammensetzung, Mikrostruktur oder Textur (mehr oder weniger) auf Änderungen thermischer oder mechanischer Einflüsse reagieren. Deswegen ist in nachträglichen Versuchen die Situation unter Herstellungsbedingungen nicht mehr zweifelsfrei rekonstruierbar.